Du hast zu Beginn des Jahres erklärt, dass du im Jahr 2022 Challenger werden möchtest. Bereits nach ein paar Monaten in Season 12 bist du schon weiter als in Season 11. Bist du zuversichtlich, dass du im Jahr 2022 noch Challenger hitten wirst?
Ich würde sagen, ich bin auf einem guten Weg. Zusammen mit meinem Coach Josef arbeite ich täglich an meinen Schwächen und ich bin sicher, dass ich das Können habe, Challenger zu erreichen. Persönlich fehlt mir an einigen Punkten noch minimale Disziplin dies zu erreichen, wie beispielsweise Routinen einzuhalten. Zurzeit denke ich Schritt für Schritt, und das heißt zuerst einmal, dass ich mich als Grandmaster etablieren möchte.
In einem früheren Interview mit uns hast du unter anderem gesagt, dass du schnell dazu neigst, übermütig zu werden. Wie steht es hier drum? Konntest du dich hier verbessern und falls ja, ist es auch ein Grund für deine enorme Leistungssteigerung?
Deutlich! Gleichzeitig sind aber neue Baustellen entstanden, an denen ich nun arbeite. Unter anderem betrifft dies mein Selbstbewusstsein. Hier ist es eigentlich immer ein auf und ab. Gerade hier hilft mir die sportpsychologische Betreuung der epf enorm. Alles in allem ist daher auch meine Ingame-Leistung sehr schwankend, zumindest an guten Tagen läuft alles und ich kann mich mehr in der Rangliste hochspielen.
Damit ihr euch als Talente bestmöglich entwickelt, müsst ihr jede Woche ein ordentliches Programm abspulen. Wie können wir uns deine Woche vorstellen und wie viele Stunden gehen jede Woche für League of Legends drauf?
Um Routinen zu schaffen und einzuhalten, sehen meine Wochen beziehungsweise Tage relativ gleich aus. Zu den Routinen gehört unter anderem regelmäßiger Sport mit den weiteren epf Talenten. Somit startet der Tag immer mit Dehnübungen und/oder Sport. Danach bereite ich mir ein ausgewogenes Frühstück zu und dann werden die ersten Einheiten League of Legends gespielt. Zur frühen Nachmittagszeit habe ich dann meist Coaching Sessions. Am Abend stehen dann zusammen mit dem Team Scrims und Reviews auf dem Tagesplan. Damit ich immer in der Lage bin, die bestmögliche Leistung abzurufen, lege ich über den Tag verteilt viele Pausen ein. Oftmals gehe ich dann an die frische Luft und treffe mich mit Freunden.
Was ist dein Antrieb so viel Zeit in eSports zu investieren? Hast du ein Vorbild oder möchtest du es allen Zweiflern einfach nur beweisen, dass du es draufhast?
Ich möchte zu den besten Spieler*innen der Welt gehören! Dazu kommt auch noch der Aspekt, dass ich ein Vorbild für die nächsten Generation von Frauen im eSports sein möchte. Und ja, auch ich habe ein Vorbild. Dieses ist seit 2016 Rekkles.
2022 stehen für euch noch einige Highlights an, unter anderem ein weiteres Bootcamp und vieles mehr. Wie blickst du auf die kommenden Monate?
Ich bin stärker denn je und blicke sehr zuversichtlich auf die kommenden Monate. Zum einen möchte ich mich als Mensch weiterentwickeln und natürlich in LoL weiter verbessern. Zum anderen möchte ich auch wieder professionell in einem Team spielen. Zudem freue ich mich ungemein auf das anstehende Bootcamp Ende Mai und kann es kaum abwarten, alle anderen Equal eSports Talente wiederzusehen.