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Behind the Screens: eSports als Job

Über Turniere, Talente, toxisches Verhalten sprachen auf der re:publica/TINCON Stella "solar" Gottfried, Anika "Ryxcales" Wolter und Benedikt Wenck.

Wie ist es, Gaming zum Beruf zu machen und Teil der eSports-Welt zu sein? Mit dieser Frage stieg der Moderator Benedikt in den 45-minütigen Talk ein. Anika erklärte den Zuhörer*innen, wie ihr beruflicher Werdegang war und wie sie als Casterin League of Legends (LoL) Live-Turniere kommentiert, analysiert und bewertet. Seit 2019 arbeitet sie hauptberuflich als Casterin. Sie war bereits Teil von großen Events wie The Main 2, dem ersten PRM Offline Finale und moderiert aktuell auch die Qualifier des Equal eSports Cups.

Stella beschrieb, wie sie als LoL Ingame Observerin für den Wechsel von interessanten Kamerawinkeln und Spielerperspektiven verantwortlich ist. Sie trägt als Observerin dazu bei, für die Zuschauenden ein fesselndes Seherlebnis zu schaffen. Beide sprachen über ihren Arbeitsalltag, die Voraussetzungen für den Job, ihre Begeisterung für League of Legends, aber auch über die Schattenseiten: So müssen die beiden vor allem dann arbeiten, wenn Andere Freizeit haben, also abends, nachts und am Wochenende. Für beide überwiegen aber eindeutig die Vorteile. Anika: „Eine Liga jagt die nächste. Es gibt eigentlich keine Pause. Aber eSports ist Lifestyle. Es gibt einen großen Zusammenhalt, eine tolle Community und man kann bei LoL immer wieder etwas Neues ausprobieren.“

LoL ist berüchtigt für Flamer, toxisches Verhalten und frauenfeindliche Sprüche. Auch über diese Themen und die Hürden für Frauen im professionellen eSports wurde auf dem Podium diskutiert. Stella: „Leider ist es immer noch so, dass Frauen mit Hass und Häme beim Gaming konfrontiert werden. Das muss sich ändern und daran arbeiten Initiativen, wie #equalesports ja auch. Aktuell würde ich jungen Spieler*innen aber eher noch empfehlen, mit einem neutralen Namen unterwegs zu sein, wenn sie einfach nur Spaß am Spielen haben wollen.“

Anika betonte, dass sich in den letzten Jahren schon viel in der eSports-Szene getan habe. Vorbilder halten beide für sehr wichtig. Der Equal eSports Cup sei daher ein weiterer wichtiger Schritt für mehr Gleichberechtigung und Diversität. Anika: „Bisher gab es eigentlich keinen Safe Space, also eine eigene Liga, bei der Spieler*innen die Chance haben, sich auszuprobieren. Das ändert sich mit dem Equal eSports Cup. Vielleicht sieht man dann in einigen Jahren auch eine der Cup-Spieler*innen als erste Frau in der LEC.“ Mit dieser motivierenden Vision verabschiedete sich die Runde vom Publikum auf der re:publica und TINCON.